Eine Frau in Jeans und Pullover hält ihre linken Hand an den Po.
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Meist ein harmloses Leiden

Knubbel am After: Ursachen erkennen und was hilft

Von: Charlotte Herhold (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 24.01.2025

Einen Knubbel am oder im After zu ertasten, ist meist unbedenklich und kann in der Regel gut behandelt werden. Dennoch ist es wichtig, aufmerksam zu sein und auf weitere Symptome zu achten, um schwerwiegende Erkrankungen frühzeitig auszuschließen – was einen Knubbel am After auslösen kann und wie man ihn vermeidet. 

FAQ: Häufige Fragen und Antworten rund um Knubbel am After

Ja, kleinere Knubbel am After können viele Ursachen haben, beispielsweise vergrößerte Hämorrhoiden oder Marisken (weiche Hautläppchen am After). Falls Schmerzen oder Blutungen hinzukommen, sollte dies ärztlich abgeklärt werden.

Knubbel am Po entstehen durch Hautveränderungen im Analbereich. Sie können unter anderem durch starkes Pressen beim Stuhlgang, Bewegungsmangel oder im Alter entstehen. Neben einem Hämorrhoidalleiden können auch andere Erkrankungen wie etwa Abszesse (eitrige Entzündungen) die Ursache sein.

Knubbel am Anus können wie kleine Knoten, Beulen oder größere Hautfalten aussehen. Sie sind hautfarben oder leicht gerötet. Sie können weich, hart, beweglich oder fest sein. Je nach Ursache sind sie unterschiedlich groß.

Selten können Knubbel am After auf Analkrebs hinweisen, insbesondere wenn zusätzliche Symptome wie Schmerzen, Blut oder Juckreiz auftreten. In diesen Fällen sollte dringend eine ärztliche Untersuchung erfolgen.

Knubbel am After können verschiedene Auslöser haben und ihre Dauer hängt von der zugrundeliegenden Ursache ab. Einige Knubbel verschwinden von selbst, während andere eine Behandlung erfordern. 

Was sind Knubbel am After?

Knubbel am After sind tastbare Veränderungen oder Ausstülpungen der Haut rund um den Anus. Warum sie entstehen, kann durch Erkrankungen oder Gewebeveränderungen bedingt sein. Auch Größe, Form und Festigkeit variieren:

Mal sind sie weich, mal hart. Manchmal kann man sie bewegen oder sie sitzen fest. Sie lassen sich als erbsengroßer Knubbel ertasten oder erreichen die Größe einer Pflaume. Meistens tun sie nicht weh, mitunter führen sie aber zu Beschwerden wie Juckreiz, Brennen oder Schmerzen. Ihre Farbe reicht von hautfarben über rötlich bis bläulich.

Häufig wird auch von Wucherungen, Knoten oder Schwellungen gesprochen. Je nach Ursache, etwa durch vergrößerte Hämorrhoiden, kann ein Knubbel harmlos sein. Andere Auslöser wie beispielsweise Analthrombosen (Blutgerinnsel) erfordern oft eine spezielle Therapie.

Knubbel am After: Das sind häufige Ursachen

Wer am After einen Knubbel entdeckt, muss nicht gleich besorgt sein. Meistens handelt es sich um etwas Harmloses wie eine Mariske (Falte in der Afterhaut) oder vergrößerte Hämorrhoiden. Nur in seltenen Fällen besteht eine schwerwiegende Erkrankung wie Analkrebs.

Eine frühzeitige ärztliche Untersuchung ist wichtig, um die genaue Ursache abzuklären. Diese Ursachen können Knubbel am After auslösen:

  • Hämorrhoiden: Vergrößerte und krankhaft geschwollene Hämorrhoiden sind im Anfangsstadium oft kaum spürbar. Im fortgeschrittenen Stadium können sie tastbar werden, sich entzünden und Beschwerden wie Schmerzen oder Blutungen verursachen.

  • Analthrombose: Eine Analthrombose entsteht durch ein Blutgerinnsel in einer Analvene und zeigt sich als schmerzhafter, oft bläulich verfärbter Knoten am After. In manchen Fällen können diese Knoten bis zu mehreren Zentimetern groß werden. Eine Analthrombose löst sich oft nach einigen Tagen oder Wochen von selbst auf.

  • Feigwarzen (Kondylome): Hautveränderungen, die durch das Humane Papillomavirus (HPV) verursacht werden. Sie zählen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen und treten oft an den äußeren Geschlechtsorganen oder in der Analregion auf.

  • Abszesse (Analabzess): Eitrige, entzündliche Schwellungen der Analhaut, die starke Schmerzen und können auch Fieber sowie ein allgemeines Krankheitsgefühl verursachen.

  • Analprolaps:  Schleimhaut des Afters, die sich – meist durch starkes Pressen beim Stuhlgang – nach außen wölbt. Tritt dabei auch der Enddarm vor, spricht man von einem Rektumprolaps, der ärztlich abgeklärt werden sollte.

  • Anales Muttermal: Leberfleck oder Muttermal direkt am Schließmuskel, das oft unterschiedlich groß wird. In den meisten Fällen harmlos.

  • Marisken: harmlose Hautanhängsel oder -falten am Afterrand, die meist schmerzlos sind. Sie benötigen in den meisten Fällen keine Behandlung – es sei denn, sie erschweren die Analhygiene oder werden als ästhetisch störend empfunden.

  • Analfissuren: Risse in der Schleimhaut des Afters, die brennende oder stechende Schmerzen während und nach dem Stuhlgang verursachen können. Dies führt manchmal auch zu einem Verkrampfen des Schließmuskels (Sphinkterspasmus).

  • Analkrebs (Analkarzinom): Kann sich durch Blutungen, Juckreiz und Schmerzen äußern. Manchmal kann ein Knubbel verhärtet sein und über längere Zeit bestehen bleiben. Analkrebs ist jedoch selten.

Hinweis: Analthrombosen werden oft fälschlicherweise als vergrößerte Hämorrhoiden bezeichnet, da beide ähnliche Symptome verursachen. Tatsächlich handelt es sich aber um unterschiedliche Erkrankungen, die auch anders behandelt werden müssen.

Knubbel am After ertastet: Wann ärztlichen Rat einholen?

In der Regel sind Knubbel am After harmlos. Wenn sie jedoch plötzlich auftreten, mit Schmerzen verbunden sind oder sich deutlich vergrößern, sollten sie fachkundig untersucht werden. Ein Besuch in der ärztlichen Praxis ist auch ratsam, wenn begleitende Symptome wie Juckreiz, Brennen oder Blut im Stuhl oder Anzeichen einer Infektion wie Fieber auftreten. 

So wird ein Knubbel am After untersucht

Für Beschwerden im Analbereich ist nicht nur eine hausärztliche, sondern auch eine dermatologische oder proktologische Praxis erste Anlaufstellen.

Ergeben sich Hinweise auf gesundheitliche Probleme oder Erkrankungen an After oder Analkanal, kann eine Untersuchung des Analbereichs nötig sein. Zuerst werden die Beschwerden erfragt, dann der Knoten betrachtet und eventuell abgetastet.

Zur genaueren Untersuchung des Analkanals kann eine Proktoskopie durchgeführt werden. Dabei wird ein schlauchförmiges Instrument (Endoskop) in den After eingeführt, um Veränderungen wie vergrößerte Hämorrhoiden, Risse oder Entzündungen im Analkanal sichtbar zu machen. Die Untersuchung ist in den meisten Fällen schmerzlos und erfordert keine Betäubung.

Bei Anzeichen einer Infektion oder Entzündung können Blut- oder Stuhluntersuchungen Hinweise auf mögliche Ursachen wie Abszesse liefern. Zusätzlich können bildgebende Verfahren wie eine Ultraschalluntersuchung, MRT (Magnetresonanztomographie) oder CT (Computertomographie) eingesetzt werden, um Gewebeveränderungen festzustellen.

In seltenen Fällen kann ein Knubbel am After auch auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen. Dazu gehört Analkrebs, der ähnlich wie Hämorrhoiden Symptome wie Schmerzen beim Stuhlgang oder Juckreiz im Analbereich verursachen kann. In diesem Fall werden Gewebeproben im Labor untersucht (Biopsie).

Knubbel am After: Was tun?

Die Behandlung eines Knubbels am After hängt von der Ursache ab. Oft lassen sich die Beschwerden mit einfachen Maßnahmen zu Hause lindern. In anderen Fällen können jedoch ärztliche Eingriffe erforderlich sein. 

Hausmittel und Selbsthilfe bei Knubbel am After 

Bei einem Hämorrhoidalleiden eigenen sich oft lidocainhaltige Salben, Cremes oder Zäpfchen aus der Apotheke, die zur Schmerzlinderung verwendet werden. Sitzbäder mit Kamille wirken nicht nur schmerzlindernd, sondern auch beruhigend – nicht nur bei vergrößerten Hämorrhoiden.

Weitere hilfreiche Maßnahmen zur Schmerzlinderung sind:

  • regelmäßige Bewegung, um den Stuhlgang zu fördern

  • eine ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte, Obst und Gemüse), um die Verdauung zu regulieren

  • ausreichend Flüssigkeit trinken, um den Stuhlgang zu erleichtern

Hilfreich ist es auch, starkes Pressen zu vermeiden und den Analbereich schonend zu reinigen.

So werden Knubbel am After ärztlich behandelt 

Falls diese Maßnahmen nicht ausreichen, können ärztliche Eingriffe notwendig werden, zum Beispiel:

  • Gummibandligatur: Diese Methode hilft, Hämorrhoiden zu behandeln, indem ein Gummiband um die vergrößerten Gefäße gelegt wird. Dadurch sterben sie mit der Zeit ab.

  • Sklerotherapie (Verklebung): Diese Therapie wird häufig bei Hämorrhoiden angewendet. Dabei wird eine Lösung injiziert, die das betroffene Gewebe verklebt, wodurch sich Hämorrhoiden zurückbilden.

  • Infrarot- oder Laserkoagulation: Diese Verfahren können Hämorrhoiden, Feigwarzen, Marisken oder andere Veränderungen wie kleinere Tumoren entfernen. Sie sind minimalinvasiv und erfordern oft keinen Krankenhausaufenthalt.

  • Behandlung eines Rektumprolaps: Ein vollständiger Analprolaps (wenn sich die Analschleimhaut oder der Mastdarm nach außen stülpt) kann je nach Schweregrad entweder durch eine manuelle Rückführung oder durch eine chirurgische Stabilisierung der Schleimhaut behandelt werden.

  • chirurgische Entfernung: Bei schweren Fällen von Analthrombosen, tiefen Abszessen, einem Analprolaps oder größeren Feigwarzen kann eine Operation notwendig sein. Auch größere Marisken oder anale Muttermale müssen manchmal chirurgisch entfernt werden.

  • Chemotherapie und Bestrahlung: Analkrebs wird in der Regel mit einer kombinierten Radiochemotherapie behandelt. Eine Operation erfolgt nur in bestimmten Fällen, beispielsweise bei Tumorresten oder Metastasen.

Wichtig: Bei Beschwerden wie Feigwarzen, Abszessen, Analfissuren, Analprolaps oder Analkrebs sollte immer ärztlicher Rat eingeholt werden, da diese Zustände in der Regel nicht von selbst verschwinden. Operative Eingriffe sind jedoch meist nur dann erforderlich, wenn die Symptome stark sind oder sich ohne ärztliche Behandlung nicht bessern.