Juckreiz am After: Hämorrhoiden als häufige Ursache
Juckreiz am After ist ein typisches Symptom von vergrößerten Hämorrhoiden. Welche Ursachen noch infrage kommen, warum bei Kindern eher Madenwürmer in Betracht gezogen werden sollten und was gegen das Afterjucken hilft.
FAQ: Häufig gestellte Fragen und Antworten zu Juckreiz am After
Kurzfristig hilft es, die betroffene Stelle zu kühlen, während Kratzen vermieden werden sollte. Zur sanften Reinigung eignet sich lauwarmes Wasser, anschließend kann eine Zinksalbe aufgetragen werden. Falls die Beschwerden anhalten, ist ein Arztbesuch ratsam.
Das kann ein Hinweis auf einen Befall mit Madenwürmern sein, da die Würmer ihre Eier in der Nacht in den Analbereich ablegen. Weitere mögliche Ursachen sind Hämorrhoiden, Hautreizungen durch Schweiß oder Allergien sowie Hauterkrankungen wie Neurodermitis.
Scharfe Gewürze, Kaffee, Alkohol, Zitrusfrüchte, Tomaten und Milchprodukte können die empfindliche Analhaut reizen und Juckreiz verstärken.
Was bedeutet Juckreiz am After?
Juckreiz am After (Afterjucken) beschreibt einen unangenehmen Juckreiz oder ein brennendes Gefühl im Bereich der Analöffnung und der umliegenden Haut (Perianalregion). Medizinisch wird der Zustand als Pruritus ani bezeichnet, er kann akut oder chronisch auftreten. In der Proktologie ist Afterjucken ein häufiges Symptom, jedoch kein eigenständiges Krankheitsbild.
Der Analbereich ist besonders anfällig für Irritationen, da dort Haut auf Haut liegt und Feuchtigkeit nur schwer verdunsten kann. Das wiederum begünstigt Afterjucken. In einigen Fällen bleibt die Ursache jedoch ungeklärt (idiopathischer Pruritus ani).
Wie entsteht Juckreiz am After?
Afterjucken durch vergrößerte Hämorrhoiden entsteht vor allem durch Feuchtigkeit, Hautreizung und Entzündungen: Durch das Nässen der Hämorrhoiden oder einen unvollständigen Verschluss des Afters können Schleim und kleinste Stuhlreste austreten, die die empfindliche Haut reizen. Gleichzeitig macht die gestörte Durchblutung im betroffenen Gewebe die Haut meist empfindlicher.
Infolge dieser Reizung entwickelt sich oft ein Teufelskreis: Der Juckreiz führt zum Kratzen, was kleine Verletzungen verursacht, die sich entzünden können. Heilen die aufgekratzten Wunden ab, verstärkt sich der Juckreiz am After häufig und führt zu erneutem Kratzen.
Krankheiten als Ursache für Afterjucken:
- Analekzem (entzündliche Hauterkrankung)
- Marisken (Hautausstülpungen)
- Analfissuren (Risse der Afterhaut)
- Analfisteln (entzündliche Gänge in der Analregion)
- Pilz am After
- Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Schuppenflechte (Psoriasis)
- Anal- oder Rektumprolaps (Vorfall des Analkanals oder Enddarms)
- chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
- Geschlechtskrankheiten wie Feigwarzen, Syphilis oder Genitalherpes
Juckreiz durch Irritationen:
- mangelnde oder übertriebene Analhygiene
- Verwendung von Seife, Feuchttüchern oder rauem Toilettenpapier
- starkes Schwitzen
- Stuhlreste durch Inkontinenz oder chronischen Durchfall
- Kontaktallergien durch Reinigungsmittel, Kosmetika oder Waschmittel
- Medikamente wie Antibiotika oder Kortikosteroide (Kortison)
Welche Lebensmittel das Afterjucken verstärken können
Bestimmte Lebensmittel und Getränke können das Afterjucken verstärken, indem sie die Verdauung beeinflussen und die empfindliche Analhaut reizen. Scharfe Gewürze oder Alkohol können zudem Durchfall fördern, wodurch vermehrt Feuchtigkeit und Reizstoffe in Kontakt mit der Haut kommen.
Besonders häufig mit Afterjucken in Verbindung stehen folgende Speisen und Getränke:
- alkoholische Getränke, insbesondere Bier
- Milchprodukte
- Zitrussäfte wie Orangen- oder Grapefruitsaft
- koffeinhaltige Getränke wie Kaffee oder Cola
- Schokolade
- Tomaten
- Nüsse
Wer unter anhaltendem Juckreiz am After leidet, kann testen, ob eine Ernährungsumstellung Linderung bringt. Ein Ernährungstagebuch kann helfen, Zusammenhänge zwischen bestimmten Lebensmitteln und den Beschwerden zu erkennen.
Juckreiz am After nachts: Hinweis auf Würmer
Tritt Afterjucken besonders nachts auf, kann das auf einen Befall mit Madenwürmern hinweisen. Denn die Würmer legen ihre Eier in der Nacht in den Analbereich ab. Die Ansteckung erfolgt meist über den sogenannten fäkal-oralen Infektionsweg, das heißt, Betroffene essen verunreinigte Lebensmittel.
Im Magen schlüpfen die Larven und wandern zum Darm, wo sich die Würmer entwickeln. In der Regel winden sich die weißlichen, winzigen Parasiten nach dem Toilettengang auf dem Stuhl.
Bei Kindern ist Jucken am After oft auf eine Wurminfektion zurückzuführen.
Behandlung von Afterjucken
Falls der Juckreiz durch eine spezifische Erkrankung verursacht wird, kommen gezielte Behandlungen zum Einsatz. Bei Pilzinfektionen kommen antimykotische Cremes zur Anwendung, während bei bakteriellen Infektionen Antibiotika erforderlich sein können.
Bei einem Befall mit Parasiten wie Madenwürmern werden antiparasitäre Medikamente (Wurmmittel) eingesetzt. Um sich nicht erneut zu infizieren, ist Sauberkeit oberste Pflicht. Konkret heißt das, häufig die Hände zu waschen. Außerdem sollten die Unterwäsche und Bettwäsche täglich gewechselt und als Kochwäsche bei 60-90 Celsius oder mit Desinfektionsmitteln gewaschen werden.
Wenn der Juckreiz stark ist, kann eine kurzzeitige Anwendung von Hydrokortison-Salben (in geringer Konzentration) Linderung verschaffen. Diese sollten jedoch nicht länger als eine Woche angewendet werden.
Sind vergrößerte Hämorrhoiden die Ursache für Afterjucken, können spezielle Salben oder in schwereren Fällen operative Eingriffe notwendig sein.
Hausmittel gegen Juckreiz am After
Es gibt natürliche Methoden, die zur Linderung der Beschwerden beitragen können. Vor der Anwendung von Hausmitteln sollten Betroffene jedoch mögliche Allergien bedenken und im Zweifelsfall eine*n Ärztin*Arzt konsultieren.
Richtige Hygiene bei Juckreiz am After
Viele Menschen regieren mit besonders sorgfältiger Hygiene auf Juckreiz am After, doch damit schaden sie ihrer Haut eher. Starkes Reiben setzt der angegriffenen Analhaut zusätzlich zu, ebenso wie Seifen, Deos und Feuchttücher. Duft- und Farbstoffe können sogar Allergien auslösen.
Dennoch sollten Stuhlreste sorgfältig, aber sanft entfernt werden. Fachleute empfehlen, den After nach dem Stuhlgang möglichst mit klarem Wasser zu reinigen. Anschließend sollte er mit weichem Toilettenpapier trocken getupft werden. Wer eine empfindliche oder entzündete Analhaut hat, kann diese nach dem Waschen auch vorsichtig und nicht zu heiß trocken föhnen.
Wann Afterjucken ärztlich abklären lassen?
Wenn der Juckreiz am After länger als zwei Wochen anhält und keine Besserung durch Hygienemaßnahmen oder Hausmittel eintritt, ist eine ärztliche Abklärung ratsam. Auch wenn das Afterjucken von weiteren Symptomen begleitet wird, wie:
- Schmerzen
- Blutungen
- Nässen
- Schwellungen
- Hautveränderungen
Besonders starkes Jucken, das den Alltag oder den Schlaf erheblich beeinträchtigt, kann auf eine Erkrankung hinweisen und sollte untersucht werden. Das gilt auch bei Durchfall oder anderen Verdauungsbeschwerden. In solchen Fällen ist es empfehlenswert, eine*n Fachärztin*Facharzt für Proktologie, Dermatologie oder Gastroenterologie zu konsultieren.
Diagnostik bei Juckreiz am After
In der Anamnese werden Fragen zu Beschwerden, möglichen Auslösern und begleitenden Symptomen geklärt. Anschließend folgt die körperliche Untersuchung:
- Sichtkontrolle des Analbereichs auf Rötungen, Ekzeme, Schwellungen oder Hämorrhoiden
- Austastung des Enddarms, um Veränderungen wie vergrößerte Hämorrhoiden zu erkennen
Mögliche zusätzliche Tests:
- Abstrich aus dem Analbereich zur Untersuchung auf Pilze oder Bakterien
- Stuhluntersuchung, z.B. bei vermuteter chronisch-entzündlicher Darmerkrankung
- Klebestreifen-Test, wenn ein Wurmbefall (z. B. Madenwürmer) vermutet wird
- Blutuntersuchung, um Entzündungen oder Erkrankungen auszuschließen
- Darmspiegelung (Koloskopie) bei Verdacht auf eine Darmerkrankung