Analekzem: Welche Salbe hilft?
Ein Analekzem sorgt für Jucken und Brennen im Analbereich. Ursachen reichen von übermäßiger Hygiene und Hautirritationen bis hin zu vergrößerten Hämorrhoiden. Doch wie lassen sich die Beschwerden lindern – und welche Salben oder Hausmittel helfen wirklich?
FAQ: Häufige Fragen und Antworten zum Thema Analekzem
Ein Analekzem entsteht, wenn die Haut gereizt wird – etwa durch Feuchtigkeit, starkes Schwitzen oder häufiges Reinigen. Auch Kontaktallergien, vergrößerte Hämorrhoiden, Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Infektionen mit Pilzen und Bakterien können eine Rolle spielen.
Zinksalben oder Cremes etwa mit Dexpanthenol können die Haut beruhigen. Bei starkem Juckreiz helfen oft milde Kortison-Salben. Liegt eine Pilzinfektion vor, sind Salben mit antimykotischer Wirkung sinnvoll.
Ein Analekzem zeigt sich in der Regel durch Rötung, Schwellung, Nässen oder Schuppung der Haut rund um den After. Häufig kommen kleine Hautrisse hinzu. In schweren Fällen ist die Haut mitunter wund oder verdickt.
Ein Analekzem selbst ist nicht ansteckend, da es meist durch Hautreizungen entsteht. Liegt jedoch eine Infektion mit Pilzen oder Bakterien vor, kann diese unter bestimmten Bedingungen übertragbar sein.
Was ist ein Analekzem?
Ein Analekzem (auch perianale Dermatitis oder perianales Ekzem) ist eine entzündliche Hautveränderung rund um den After. Die Hautbarriere ist geschädigt, was zu Hautreizungen und Entzündungen führt. Ein Analekzem kann akut auftreten oder chronisch verlaufen, wenn die Reizung über längere Zeit bestehen bleibt.
Welche Rolle spielen vergrößerte Hämorrhoiden?
Menschen mit einem Hämorrhoidalleiden sind häufiger von einem Analekzem betroffen. Dafür gibt es vor allem zwei Gründe:
Stuhlschmieren: Wenn der Schließmuskel nicht mehr richtig abdichtet, können kleine Mengen Stuhlsekret in der Afterregion verbleiben und die Haut reizen.
Nässen: In fortgeschrittenen Stadien können Hämorrhoiden Schleim absondern. Diese anhaltende Feuchtigkeit kann die Haut aufweichen, empfindlicher machen und das Risiko für Reizungen sowie Infektionen erhöhen.
Analekzem erkennen: Mögliche Symptome
Die Symptome eines Analekzems sind je nach Ursache unterschiedlich stark ausgeprägt.
Meistens äußert sich die Hauterkrankung durch starken Juckreiz und Hautreizungen im Afterbereich. Weitere Anzeichen sind:
- brennendes oder stechendes Gefühl am Anus
- Rötung, Nässen oder Schuppung der Haut
- verdickte, rissige oder gereizte Hautstellen
- Blutspuren auf dem Toilettenpapier
- in schweren Fällen: Pusteln oder Eiterbläschen, wenn zusätzlich eine bakterielle Infektion vorliegt
Ein Analekzem kann sich auf den Intimbereich, die Leisten oder die Oberschenkelinnenseiten ausbreiten.
Ursachen: Wie entsteht ein Analekzem?
Ein Analekzem kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Fachleute unterscheiden drei Hauptformen, je nach Ursache der Hautentzündung.
Irritativ-toxisches Analekzem: Reizung durch äußere Einflüsse
Das irritativ-toxische Analekzem ist die häufigste Form. Sie entsteht, wenn mechanische oder chemische Reize die Haut schädigen. Ist die natürliche Schutzbarriere der Haut angegriffen, kommt es leichter zu Entzündungen.
Mögliche Auslöser sind:
Feuchtigkeit: Nässende Hämorrhoiden, starkes Schwitzen im Afterbereich oder Stuhlschmieren halten die Haut dauerhaft feucht und begünstigen Reizungen.
übermäßige Hygiene: Häufiges Waschen mit Seife, feuchtem Toilettenpapier oder Desinfektionsmitteln greift die natürliche Schutzschicht der Haut an.
Reibung: Eng anliegende Kleidung oder raues Toilettenpapier scheuern empfindliche Haut und können kleine Risse verursachen.
Durchfall oder häufiger Stuhlgang: Wiederholter Kontakt mit flüssigem oder sehr weichem Stuhl kann die Haut reizen.
Infektionen: Bakterien, Pilze oder sexuell übertragbare Erkrankungen wie Chlamydien oder Gonorrhö reizen die Haut und begünstigen die Entstehung eines Analekzems.
Atopisches Analekzem: Neurodermitis als Ursache
Diese Form tritt vor allem bei Menschen auf, die an Neurodermitis, allergischem Asthma oder Heuschnupfen leiden. Die Haut ist genetisch bedingt empfindlicher und trockener, wodurch sie leichter zu Entzündungen neigt.
Typische Merkmale eines atopischen Analekzems:
Das Ekzem tritt schubweise auf und heilt oft nur schwer ab.
Starker Juckreiz und trockene Haut stehen im Vordergrund.
Nässen durch vergrößerte Hämorrhoiden kann einen Schub auslösen oder die Heilung verzögern.
Kontaktallergisches Analekzem: Reaktion auf bestimmte Stoffe
Ein kontaktallergisches Analekzem entsteht, wenn die Haut auf bestimmte Substanzen überempfindlich reagiert. Diese Reaktion tritt meist erst nach wiederholtem Kontakt mit dem Auslöser auf.
Häufige Auslöser sind:
feuchtes Toilettenpapier, Intimsprays oder Cremes mit Duft- oder Konservierungsstoffen
Waschmittel oder Weichspüler, die Rückstände in der Kleidung hinterlassen
bestimmte Medikamente, die lokal als Salben oder Zäpfchen angewendet werden
Wird der Auslöser nicht erkannt und gemieden, kann das Ekzem immer wieder auftreten oder sich verschlimmern.
Proktologische Erkrankungen als Risikofaktor
Menschen mit vergrößerten Hämorrhoiden, Analfisteln oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen haben ein erhöhtes Risiko, ein Analekzem zu entwickeln.
Vergrößerte Hämorrhoiden – insbesondere in fortgeschrittenen Stadien – können Nässen oder Stuhlschmieren verursachen. Dadurch bleibt die Haut feucht und wird anfälliger für Reizungen.
Analfisteln sind entzündliche, röhrenförmige Gänge, die sich zwischen dem Analkanal und der Haut um den After herum bilden. Fisteln können dauerhaft Sekret absondern, das die Haut reizt und die Entstehung eines Analekzems begünstigt.
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder Proktitis können zu anhaltender Reizung und Schleimabsonderung führen. Das macht die Haut im Afterbereich empfindlicher und erhöht das Risiko für ein Analekzem.
Analekzem behandeln: Welche Salbe hilft?
Die Behandlung eines Ekzems am After richtet sich nach der Ursache. Ziel ist es, die Haut zu beruhigen, Entzündungen zu lindern und weitere Reizungen zu vermeiden. Neben der Anwendung von Salben spielen auch eine schonende Hautpflege und sanfte Hygiene eine wichtige Rolle.
Therapie mit Salben
Ein Analekzem wird in der Regel mit Salben oder Cremes behandelt. Welches Präparat zum Einsatz kommt, richtet sich danach, ob das Ekzem durch Reizungen, eine Infektion oder eine andere Grunderkrankung verursacht wurde.
Zinkpaste: Bildet eine schützende Barriere, wirkt entzündungshemmend und unterstützt die Wundheilung.
Dexpanthenol-Creme: Fördert die Regeneration der Haut und lindert Reizungen.
leichte Kortison-Salben: Dämpfen Entzündungen und reduzieren Juckreiz, sollten jedoch nur kurzfristig angewendet werden.
antimykotische Salben: Werden eingesetzt, wenn eine Pilzinfektion nachgewiesen wurde.
antibiotische Salben: Kommen zum Einsatz, wenn eine bakterielle Infektion vorliegt.
Wichtig: Sehr fetthaltige Salben sollten vermieden werden, da sie Feuchtigkeit einschließen und die Heilung verzögern können.
Zusätzliche Maßnahmen
Neben der medikamentösen Behandlung sind eine schonende Hautpflege und eine angepasste Hygiene entscheidend, um die Heilung zu unterstützen und erneute Reizungen zu vermeiden.
Der After sollte nach dem Stuhlgang nur mit lauwarmem Wasser gereinigt werden. Um Stuhlreste schonend zu entfernen, empfehlen manche Fachleute, etwas Olivenöl auf das Toilettenpapier zu geben. Aggressive Seifen, parfümiertes Toilettenpapier oder Desinfektionsmittel sind dagegen tabu. Nach der Reinigung die Haut vorsichtig trocken tupfen.
Analekzem: Helfen Hausmittel?
Neben einer medizinischen Behandlung können einige Hausmittel hilfreich sein:
Sitzbäder mit Eichenrinde: Die enthaltenen Gerbstoffe wirken entzündungshemmend, beruhigend und leicht austrocknend, wodurch Nässen reduziert werden kann. Ein Sud aus zwei Handvoll Eichenrinde auf zwei Liter Wasser, zehn Minuten gekocht und anschließend ins Badewasser gegeben, eignet sich für regelmäßige Sitzbäder.
Schwarzer Tee: Schwarztee enthält ebenfalls Gerbstoffe und wird oft als Hausmittel gegen Ekzeme empfohlen. Dafür einen Teebeutel mit Schwarztee aufbrühen, abkühlen lassen und für 15 bis 30 Minuten auf die betroffene Stelle legen.
Aloe Vera Gel: Die kühlende Wirkung von Aloe Vera kann Juckreiz vorübergehend lindern, allerdings hält das Gel die Haut feucht, was die Heilung bei einem nässenden Analekzem verzögern kann. Falls Aloe Vera ausprobiert wird, sollte es nur auf trockene Hautstellen aufgetragen werden und ein naturreines Gel ohne Zusatzstoffe sein.
So wird ein Analekzem diagnostiziert
Wer Jucken und Brennen im Afterbereich bemerkt, sollte ärztlichen Rat einholen – insbesondere, wenn die Beschwerden schon länger bestehen.
Betroffene können sich für die Diagnose zunächst an eine hausärztliche Praxis wenden. Wird eine Erkrankung des Enddarms als Ursache vermutet, erfolgt eine Überweisung an eine proktologische Praxis.
Wie läuft die Untersuchung ab?
Die Diagnose eines Analekzems erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst stellt der*die Arzt*Ärztin Fragen zu den Symptomen und möglichen Vorerkrankungen.
Anschließend erfolgt eine körperliche Untersuchung. Die Analhaut wird auf Rötungen, Schwellungen, Nässen oder andere Auffälligkeiten geprüft. Um ein Hämorrhoidalleiden oder andere Veränderungen im Analbereich festzustellen, tastet die ärztliche Fachkraft den Enddarm vorsichtig ab.
Besteht der Verdacht auf eine Infektion mit Bakterien oder Pilzen, wird ein Abstrich des betroffenen Bereichs entnommen und im Labor untersucht.
Manchmal sind weitere Kontrollen notwendig. Dazu gehören:
Darmspiegelung: Ist möglicherweise eine entzündliche Darmerkrankung für das Ekzems ursächlich, kann eine Darmspiegelung (Koloskopie) erforderlich sein.
Allergietest: Deuten die Beschwerden auf eine allergische Reaktion hin, hilft ein Allergietest, potenzielle Auslöser zu identifizieren.
Gewebeprobe: Falls eine bösartige Hautveränderung ausgeschlossen werden muss, entnimmt der*die Arzt*Ärztin eine Gewebeprobe (Biopsie).
Wie lässt sich einem Analekzem vorbeugen?
Mit einigen Maßnahmen lässt sich das Risiko für Hautirritationen im Analbereich deutlich reduzieren. Neben einer sanften Analhygiene zählen dazu:
Feuchtigkeit vermeiden: Starkes Reiben mit Handtüchern kann die empfindliche Haut zusätzlich belasten. Besser: Die Haut nach der Reinigung sanft trocken tupfen.
ballaststoffreiche Ernährung: Eine gesunde Verdauung trägt dazu bei, den Stuhlgang zu regulieren. Ballaststoffe aus Vollkornprodukten, Obst und Gemüse sorgen für eine weiche Stuhlkonsistenz.
atmungsaktive Kleidung: Enge, synthetische Stoffe können Feuchtigkeit stauen und die Haut reizen. Baumwollunterwäsche oder atmungsaktive Materialien helfen, die Haut trocken zu halten und das Risiko für Irritationen zu verringern.
Grunderkrankungen behandeln: Vergrößerte Hämorrhoiden, Analfisteln oder entzündliche Darmerkrankungen begünstigen die Entstehung eines Analekzems. Betroffene sollten sich bei Beschwerden im Analbereich oder wiederkehrenden Verdauungsproblemen frühzeitig ärztlichen Rat einholen.