Abszess am Po: Ursachen, Symptome und Behandlung
Ein Analabszess ist eine Entzündung im Bereich des Anus, die sich oft durch eine Schwellung und starke Schmerzen zeigt. Ursache ist meist eine bakterielle Infektion. Auch vergrößerte Hämorrhoiden können die Entstehung von Analabszessen begünstigen. Welche Symptome treten bei einem Abszess am Po auf und wie lässt er sich behandeln?
FAQ: Häufige Fragen und Antworten zum Thema Abszess am Po
Häufigste Ursache sind bakterielle Infektionen. Auch Hauterkrankungen wie Akne inversa oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn können die Entstehung von Abszessen am Po begünstigen.
Ein Abszess am Po bereitet oft Schmerzen, besonders beim Sitzen oder während des Stuhlgangs. Typisch ist auch eine spürbare Schwellung im Analbereich. Die betroffene Stelle ist meist gerötet, überwärmt und kann Eiter absondern. Zusätzlich können Fieber und ein allgemeines Krankheitsgefühl auftreten.
Die richtige Ansprechperson ist eine proktologische Fachkraft. Diese ist auf Erkrankungen des Enddarms spezialisiert. Alternativ kann zunächst eine allgemeinmedizinische Praxis aufgesucht werden.
Abszess am Po: Was ist das?
Unter einem Abszess am Po versteht man eine Eiteransammlung im Bereich des Analkanals. In der Regel ist der Abszess die Folge einer akuten Entzündung am After, die durch Bakterien ausgelöst wird. Die Entzündung ist sehr schmerzhaft und führt binnen weniger Tage zu einer eitrigen Schwellung.
Ein Abszess im Analbereich bildet sich nur selten von selbst zurück. Um Komplikationen zu vermeiden, sollte er zeitnah ärztlich behandelt werden.
Wie häufig sind Analabszesse?
Statistisch betrachtet sind Analabszesse im Alter zwischen 30 und 50 Jahren am häufigsten und betreffen Männer deutlich öfter als Frauen. Genaue Zahlen zur Häufigkeit fehlen jedoch.
Abszess am Po: Mögliche Ursachen
Die Hauptursache für einen Analabszess ist eine Entzündung der sogenannten Proktodealdrüsen. Diese winzigen Drüsen befinden sich im Analkanal zwischen dem inneren und äußeren Schließmuskel. Gelangen Bakterien in die Drüsen, können sie eine eitrige Entzündung auslösen, die sich auf das umliegende Gewebe ausbreitet. Kann der Eiter nicht abfließen, kapselt der Körper den betroffenen Bereich ab – ein Abszess entsteht. Diese Abszesshöhle wird umgangssprachlich auch Eiterbeule genannt.
Im weiteren Verlauf kann sich die Eiterbeule im Gewebe ausbreiten und einen Weg zur Hautoberfläche suchen, meist im Bereich rund um den After.
Weitere mögliche Ursachen, die einen Abszess am Po begünstigen, sind:
Hämorrhoiden: Vergrößerte Hämorrhoiden verursachen mitunter kleine Verletzungen oder Risse in der empfindlichen Analschleimhaut im Bereich des Enddarms, durch die Bakterien in das Gewebe eindringen und eine Entzündung auslösen können.
Akne inversa:Bei der Akne inversa kommt es immer wieder zu Verstopfungen der Haarfollikel, die zu schmerzhaften Pusteln, Knötchen, Fisteln und Abszessen führen. Die Entzündungen treten vorwiegend in den Achseln, im Genital- und Analbereich auf.
Sinus pilonidalis: Auch eine Sinus pilonidalis, eine entzündliche Erkrankung der Gesäßfalte, ist eine mögliche Ursache. Durch Reibungen gelangen dabei abgebrochene Haare immer tiefer in die Haut. Als Folge kommt es zu einer Entzündung, die zu einem eitrigen Abszess führen kann.
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED): Ein Abszess am Po kann auch Anzeichen für Krankheiten wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa sein. Auch hierbei sind Entzündungen aufgrund von Bakterien die Ursache.
Weitere Risikofaktoren für einen Abszess am Po sind Diabetes mellitus und HIV. Auch Rauchen und Übergewicht können die Entstehung eines Abszesses am Po begünstigen.
Sonderform Furunkel
Ein Abszess kann auch von einer Haarwurzel ausgehen. In diesem Fall sprechen Fachleute von einem Furunkel. Das eitrige Geschwür kann überall am Körper entstehen, also zum Beispiel am Po. Ein Furunkel wird ebenfalls durch Bakterien verursacht. In der Folge entsteht eine eitrige Entzündung, die mit einer etwa kirschkern- bis walnussgroßen, schmerzhaften Schwellung einhergehen kann.
Symptome: Abszess am Po erkennen
Ein Abszess am Po entwickelt sich in der Regel binnen weniger Tage nach der Infektion. Betroffene bemerken das vor allem durch folgende Beschwerden:
Schmerzhafte Schwellung im Analbereich
Rötung und Überwärmung der umgebenden Haut
Schmerzen und Schwierigkeiten beim Stuhlgang
Schmerzen beim Sitzen oder Laufen
- Absonderung von eitrigem Sekret – falls die Eiterbeule bereits eine Verbindung zur Haut gefunden hat.
Zudem können aufgrund der Entzündung Fieber, Schüttelfrost und Abgeschlagenheit auftreten.
Therapie: Wie wird ein Abszess am Po behandelt?
Ein Analabszess ist eine akute Entzündung, die sofort behandelt werden sollte. Bleibt der Abszess unbehandelt, kann es schlimmstenfalls zu lebensgefährlichen Komplikationen wie einer Blutvergiftung (Sepsis) kommen. Betroffene sollten deshalb zeitnah ärztlich Hilfe einholen. Anlaufstellen können hierfür die hausärztliche Praxis sowie Fachpraxen für Proktologie oder Chirurgie sein.
Die Behandlung erfolgt in den meisten Fällen chirurgisch mit einer kleinen Operation. Dabei öffnet die*der Ärztin*Arzt den Abszess mit einem kleinen Schnitt, sodass sich der Eiter entleert. Danach wird das entzündete Gewebe ausgeschabt und die Wunde gespült. Der Eingriff wird normalerweise unter lokaler Betäubung durchgeführt.
Nach der Operation wird die Wunde nicht vernäht, sondern mit einem Verband abgedeckt. Zudem wird die Wunde in den ersten Tagen nach der Operation von einer*m Ärztin*Arzt regelmäßig gereinigt. Diese Wundreinigung übernimmt die*der Patient*in dann im weiteren Verlauf der Wundheilung selbst, zum Beispiel durch regelmäßiges Ausduschen mit warmem Wasser.
Eine begleitende Antibiotikatherapie ist nur in Ausnahmefällen notwendig. Beispielsweise können Schmerzmittel oder entzündungshemmende Salben verordnet werden.
Abszess am Po: Verlauf und Prognose
Durch das Öffnen des Abszesses bessern sich die Beschwerden meist rasch. Wird der Analabszess frühzeitig behandelt und im Anschluss an die Operation gewissenhaft versorgt, dann heilt die Wunde in der Regel folgenlos ab. Bis die Wundheilung vollständig abgeschlossen ist, können allerdings einige Wochen vergehen.
Nur in seltenen Fällen treten Abszesse am Po erneut auf. Ausnahme sind Patient*innen mit Grunderkrankungen wie Morbus Crohn, Diabetes mellitus oder Akne inversa. Bei ihnen kann es wiederholt zur Bildung von analen Abszessen kommen.
Bleibt ein Analabszess unbemerkt, kann sich daraus auch eine Analfistel entwickeln. Diese ist die chronische Form der bakteriellen Infektion und geht ebenfalls mit einer Eiteransammlung einher. Der Eiter fließt dabei anhaltend über einen kleinen Verbindungskanal ins umliegende Gewebe ab. Die Fistel bildet sich nicht von allein zurück und muss ebenfalls operiert werden. Etwa 30 bis 40 Prozent der Patient*innen entwickeln im Verlauf Fisteln.