Richtige Ernährung bei Hämorrhoiden
Hämorrhoiden sind häufig die Folge von Verdauungsproblemen wie Verstopfung. Die richtige Ernährung und ausreichend Flüssigkeit können die Beschwerden lindern und einer Verschlimmerung vorbeugen. Warum Ballaststoffe dabei eine Schlüsselrolle spielen und wie sich diese gezielt in den Speiseplan integrieren lassen.
FAQ: Häufig gestellte Fragen und Antworten zur Ernährung bei Hämorrhoiden
Dazu gehören stark verarbeitete und fettreiche Speisen, da sie die Verdauung verlangsamen und Verstopfung begünstigen. Scharfe Gewürze, Alkohol und Kaffee können zudem die empfindlichen Blutgefäße im Analbereich reizen und die Symptome verschlimmern.
Scharfe Gewürze wie Chili oder Pfeffer können die Schleimhäute im Analbereich reizen und brennenden Juckreiz verstärken. Wer mit scharfen Speisen jedoch keine Probleme hat, kann diese auch weiterhin verzehren.
Mindestens 30 Gramm Ballaststoffe pro Tag sind ideal, um die Verdauung zu fördern und Verstopfung zu vermeiden. Wichtig ist dabei eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, um eine positive Wirkung zu erzielen.
Da eine pflanzliche Ernährung reich an Ballaststoffen ist, kann sie Verstopfung vorbeugen und die Beschwerden lindern.
Verdauungsprobleme als Hauptauslöser von Hämorrhoiden
Verstopfung und starkes Pressen beim Stuhlgang gelten als Hauptursachen für vergrößerte Hämorrhoiden. Doch auch Durchfall kann die Symptome verschlimmern, indem er die empfindliche Haut am After zusätzlich reizt.
Eine regelmäßige, reibungslose Verdauung mit weichem, aber geformtem Stuhl ist daher entscheidend. Die Grundregel hierfür lautet: viel Flüssigkeit und reichlich Ballaststoffe.
Ballaststoffe fördern die Darmbewegung
Ballaststoffe sind unverdauliche Kohlenhydrate, die Wasser binden und im Darm aufquellen. Sie machen den Stuhl voluminös und weich, fördern die natürliche Darmbewegung und sorgen für regelmäßigen Stuhlgang. Zudem dienen sie den Darmbakterien als Nahrung und unterstützen so eine gesunde Darmflora, die auch das Immunsystem stärkt.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt täglich mindestens 30 Gramm Ballaststoffe – die meisten Menschen schaffen jedoch nur rund 20 Gramm. Um die Lücke zu schließen, entspricht das etwa zwei Scheiben Vollkornbrot und einer Portion Hülsenfrüchte, die in den täglichen Speiseplan integriert werden sollten.
Eine schrittweise Umstellung auf ballaststoffreiche Kost ist sinnvoll, um Verdauungsbeschwerden wie Blähungen zu vermeiden. Besonders gut verträglich in der Übergangsphase sind Vollkorntoast und fein gemahlenes Weizenvollkornbrot sowie geschälte Hülsenfrüchte.
Diese Lebensmittel stecken voller Ballaststoffe
Eine ballaststoffreiche Ernährung bei Hämorrhoiden lässt sich einfach umsetzen. Denn Ballaststoffe sind in vielen gesunden Lebensmitteln enthalten. Dazu zählen Nüsse, Obst, Gemüse, Salat, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte.
Bei Letzteren ist jedoch Vorsicht geboten: Erbsen, Linsen und Bohnen können bei vielen Menschen unangenehme Blähungen verursachen. Besser verträglich sind beispielsweise geschälte Linsen oder Hülsenfrüchte, die lange eingeweicht wurden.
Tabelle: Liste an Nahrungsmitteln mit vielen Ballaststoffen (Beispiele)
Lebensmittel | Ballaststoffe pro 100 Gramm |
Roggenvollkornbrot | 6,5-9 Gramm |
Weizenvollkornbrot | 7,5 Gramm |
Knäckebrot | 13-24 Gramm |
Haferflocken | 5,5-9,5 Gramm |
Flohsamenschalen | 85 Gramm |
Kichererbsen | 5 Gramm |
Karotten, Möhren | 2,4 Gramm |
Erbsen | 4,3 Gramm |
Kiwi | 4 Gramm |
Johannisbeeren | 6,8 Gramm |
Walnüsse | 6 Gramm |
Haselnüsse | 7,5 Gramm |
Ballaststoffe mit viel Flüssigkeit kombinieren
Damit Ballaststoffe ihre Wirkung optimal entfalten können und nicht zu Verstopfung führen, ist ausreichend Flüssigkeit unverzichtbar. Mindestens 1,5 Liter Wasser oder ungesüßter Kräutertee täglich halten den Stuhl weich und unterstützen die Darmbewegung.
Auch heißes Wasser mit Ingwer oder ein Glas Wasser mit Apfelessig am Morgen können die Verdauung anregen.
Flohsamen, Weizenkleie, Leinsamen: natürliche Abführmittel
Bestimmte ballaststoffreiche Lebensmittel wirken auf natürliche Weise abführend und können helfen, Verstopfung zu lindern – ohne die Nebenwirkungen von medikamentösen Abführmitteln. Dazu zählen:
Flohsamenschalen: Fünf bis zehn Gramm in 0,1 bis 0,2 Liter Wasser vorquellen lassen und trinken, danach ein Glas Wasser trinken.
Leinsamen: Ein bis zwei Esslöffel täglich, am besten geschrotet, mit viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Zum Beispiel in Müsli, Joghurt oder Dickmilch einrühren.
Weizenkleie: 15 bis 30 Gramm täglich, idealerweise verteilt auf mehrere Portionen und immer mit reichlich Flüssigkeit.
Darmflora stärken: Milchsäurebakterien für eine gesunde Verdauung
Eine gesunde Darmflora mit Milchsäurebakterien unterstützt die Verdauung und hilft, Beschwerden durch Hämorrhoiden zu lindern. Naturjoghurt, Kefir, Sauerkraut und probiotische Milchprodukte sind dabei besonders empfehlenswert.
Ernährung bei Hämorrhoiden: Diese Lebensmittel besser meiden
Es gibt auch Lebensmittel und Speisen, die Symptome bei vergrößerten Hämorrhoiden verstärken können. Besonders Fleisch und tierische Fette machen den Darm träge und führen bei regelmäßigem Verzehr zu Verstopfung.
Auf diese Lebensmittel sollten Betroffene bei einem Hämorrhoidalleiden besser verzichten:
- fettreiche Speisen: Butter, Sahne, Mayonnaise, frittierte Lebensmittel
- stark verarbeitete Produkte: Weißmehlprodukte, Fertiggerichte, Softdrinks
- blähende Lebensmittel: Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen, Gemüse wie Kohl
Bei Hämorrhoiden besser nichts Scharfes essen?
Das Gerücht, dass scharfes Essen Hämorrhoiden verschlimmert, hält sich hartnäckig. Tatsächlich gilt: Wer stark gewürzte Speisen gut verträgt, kann sie weiterhin genießen. Vorsicht ist jedoch bei Lebensmitteln geboten, die individuell nicht vertragen werden – zum Beispiel bei einer Fruktoseintoleranz oder scharfem Essen, das Durchfall verursacht.
Gereizte Afterhaut: Was bei der Ernährung wichtig ist
Viele Menschen mit Hämorrhoiden leiden ohnehin unter einer gereizten Afterhaut oder einem Analekzem. Dünner Stuhl kann diese Beschwerden verstärken und sogar Entzündungen im Afterkanal begünstigen.
Langfristig kommt es manchmal zudem zu einer Verengung des Afters, da der natürliche Dehnungsreiz beim Stuhlgang fehlt. In schweren Fällen ist mitunter eine medizinische Behandlung notwendig, um die Verengung (Stenose) zu korrigieren.