Hämorrhoiden: 15 hartnäckige Mythen

Sitzen auf einem kalten Untergrund wird häufig als Ursache für Hämorrhoiden genannt. Dies ist jedoch ein Mythos! Kälte ist kein Grund dafür, dass Hämorrhoiden entstehen. Längeres Sitzen auf einer kalten Unterlage kann jedoch eine Analvenenthrombose auslösen. Dabei handelt es sich um schmerzhafte Schwellung infolge eines Blutgerinnsels in einer Vene im Afterbereich.

Chilis stehen im Ruf, die Symptome bei Hämorrhoiden wie Brennen, Jucken und Nässen zu fördern. Dies ist jedoch nicht zwangsläufig der Fall. Bei einigen Menschen, die empfindlich auf scharfe Speisen reagieren, kann es jedoch zu Durchfall oder einem brennenden Gefühl beim Stuhlgang kommen. Diese Reaktionen könnten krankhaft vergrößerte Hämorrhoiden tatsächlich reizen und die Beschwerden temporär verschlimmern.

Ein besonders hartnäckiger Mythos rund um vergrößerte Hämorrhoiden ist, dass langes Sitzen zu deren Entstehung führt. An sich ist das kein Risikofaktor. Wohl aber, wenn man sich generell wenig bewegt. Dann kann der Darm träge werden und Verstopfungen – eine der Hauptursachen von Hämorrhoiden – drohen.

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Ebenso falsch ist das Gerücht, dass ein harter Fahrradsattel Hämorrhoiden krankhaft vergrößert. In fortgeschrittenen Stadien kann Radfahren allerdings unangenehm werden und die empfindliche Haut am After durch Reibung zusätzlich reizen.

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Kann sich durch eine Sitzheizung ein Hämorrhoidalleiden entwickeln? Nein. Wärme fördert zwar die Durchblutung, hat aber keinen Einfluss auf eine Vergrößerung der Gefäßpolster. Vor allem Pressen beim Stuhlgang sorgt dafür, dass das Gewebe aussackt und es zu der Erkrankung kommt.

Auch Saunagänge sind in frühen Stadien von entzündeten Hämorrhoiden kein Problem. Die Hitze fördert zwar die Durchblutung, diese führt jedoch nicht dazu, dass sich Hämorrhoiden vergrößern. In fortgeschrittenen Stadien können sich durch die Kombination von Schweiß und Analsekret mitunter Symptome wie Nässen und Juckreiz verstärken.

Analverkehr ist keinesfalls die Ursache für vergrößerte Hämorrhoiden. Besteht das Leiden jedoch bereits, kann es beim Analsex zu Schmerzen kommen.

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Knubbel am After können verschiedene Ursachen haben. Möglicherweise handelt es sich um eine Mariske, also eine ungefährliche Hautfalte. Für einen plötzlich auftretenden Knoten ist mitunter eine Analthrombose ursächlich. Sie verschwindet oft von allein, erfordert mitunter aber auch eine gezielte Behandlung.

Diese Annahme ist vermutlich entstanden, weil kaum jemand offen über Analerkrankungen spricht. Trotzdem handelt es sich bei vergrößerten Hämorrhoiden um eine häufige Erkrankung. Schätzungen zufolge ist jeder zweite Erwachsene über 30 Jahren betroffen.

Eine schwache Beckenbodenmuskulatur begünstigt krankhaft vergrößerte Hämorrhoiden, sodass ältere Personen häufiger betroffen sind. Am häufigsten tritt die Krankheit zwischen dem 45. und 65. Lebensjahr auf. Trotzdem kommt sie auch bei jungen Menschen vor. Ein erhöhtes Risiko hat zum Beispiel, wer oft unter Verstopfungen leidet.

Überhaupt keine Verbindung besteht zwischen vergrößerten Hämorrhoiden und nachlässiger Körperhygiene. Wiederum sollte man bei bestehendem Leiden auf bestimmte Pflegetipps achten, um Analekzeme im Zaum zu halten.

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Vergrößerte Hämorrhoiden verursachen meistens Brennen und Juckreiz. Starke Schmerzen deuten aber eher auf andere Analerkrankungen hin, zum Beispiel eine Analfissur oder Analthrombose.

Es stimmt, dass Hämorrhoiden schnell anfangen zu bluten. Auf dem Toilettenpapier finden Betroffene dann hellrote Blutspuren. Dennoch sollte man Blut im Stuhl immer abklären, da auch ernsthafte Krankheiten dahinterstecken können.

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Dieser Irrglaube hält viele Betroffene davon ab, ärztlichen Rat aufzusuchen. Dabei wird bei der Untersuchung nur der After betrachtet und abgetastet. Eine Darmspiegelung ist dann sinnvoll, wenn ausgeschlossen werden soll, dass es sich bei den Beschwerden um Polypen oder Tumoren handelt.

Eine Schwangerschaft führt nicht zwingend zu vergrößerten Hämorrhoiden. Im Verhältnis sind schwangere Frauen aber öfter von der Krankheit betroffen. Mögliche Risikofaktoren sind der erhöhte Druck im Bauchraum, die Gewichtszunahme und die Umstellung des Hormonhaushalts. Auch haben Schwangere öfter Verstopfung, was die Entstehung eines Hämorrhoidalleidens fördern kann.

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