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Die häufigsten Analerkrankungen
Der After juckt, die Haut brennt, nässt oder ist wund. Das sind typische Symptome von Hämorrhoiden. Doch auch andere Ursachen können dahinterstecken. In der Galerie zeigen wir einige der häufigsten Analerkrankungen.
Hinweis: Bei Schmerzen, Blutungen oder weiteren anhaltenden Schmerzen ist ein ärztlicher Besuch ratsam.
Hämorrhoiden: Häufige Analerkrankung
Vergrößerte Hämorrhoiden gehören zu den häufigsten Analerkrankungen in der westlichen Bevölkerung. Je nach Stadium treten Hämorrhoiden aus dem After hervor und sind dann tastbar. Hämorrhoiden dritten Grades lassen sich nicht mehr in den Analkanal zurückschieben und müssen meist operativ entfernt werden.
Lesetipp: Hämorrhoiden: Symptome nach Stadium auf einen Blick
After juckt und brennt: Möglicherweise ein Analekzem
Die Hälfte der Menschen, die eine proktologische Arztpraxis aufsuchen, tut dies aufgrund von Hautproblemen am After. Wenn es juckt, brennt, nässt oder wund ist, sind das typische Anzeichen für ein Analekzem. Dieses kann von einer Hautkrankheit herrühren, aber auch von einem Analleiden wie Hämorrhoiden.
Juckreiz am After: Auch Feigwarzen können Ursache sein
Feigwarzen im Analbereich werden manchmal mit Hämorrhoiden verwechselt, weil sie wie diese jucken, brennen und nässen können. Auslöser von Feigwarzen sind Humane Papillomviren (HPV), die vor allem beim Sex übertragen werden.
Lesetipp: Juckreiz am After – Hämorrhoiden sorgen für Afterjucken
Analthrombose: Schmerzhafte Knubbel am After
Eine Analthrombose entsteht, wenn sich in einer äußeren Analvene ein Blutgerinnsel (Thrombus) bildet. Sie wird durch einen venösen Blutstau verursacht, etwa durch starkes Pressen. Das Gerinnsel führt zu einer schmerzhaften Schwellung unter der Haut, die je nach Größe unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann.
Proktitis: Schleim aus dem After und Schmerzen
Als Proktitis wird eine Entzündung im letzten Darmabschnitt bezeichnet. Manche Symptome, etwa Blut im Stuhl, ähneln denen der vergrößerten Hämorrhoiden. Auch Schleimabgang aus dem After ist ein Anzeichen. Eine Proktitis wird meist durch sexuell übertragbare Krankheiten wie Tripper, Syphilis oder Herpes genitalis ausgelöst.
Analfissur: Häufige Analerkrankung
Bei einer Analfissur handelt es sich um einen Riss in der Analkanalhaut (Anoderm), der sich entzündet hat. Der Riss entsteht am Übergang vom Anoderm zum Mastdarm. Rund zehn Prozent aller Patienten mit Beschwerden im Enddarm leiden unter einer Analfissur. Sie wird durch Hämorrhoiden begünstigt, weil dabei der Zustrom und die Abfuhr von Blut gestört ist.
Analfistel entsteht aus Analabszess
Aus einem Analabszess kann sich eine Analfistel bilden: Der Abszess bahnt sich einen Weg durch das Gewebe, die Entzündung breitet sich immer mehr aus. Solange, bis ein Verbindungsgang nach außen entstanden ist, durch den der Eiter abfließen kann.
Rektumprolaps durch schwachen Beckenboden
Ein schwacher Beckenboden kann dafür sorgen, dass der Darm – vor allem beim Stuhlgang – aus dem After rutscht. Auch wenn er sich danach wieder zurückziehen kann, sollte ein Mastdarmvorfall unbedingt behandelt werden. Generell ist ein Rektumprolaps aber relativ selten.
Druck und Schmerzen am After: Rektozele
Eine Rektozele ist eine Aussackung oder Vorwölbung der Mastdarmvorderwand in Richtung der Vagina, die hauptsächlich bei Frauen auftritt. Während kleine Rektozelen oft symptomlos sind, können größere zu Beschwerden wie Druckgefühl im Becken, Schwierigkeiten beim Stuhlgang und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen.
Marisken: Harmlose Analerkrankung
Schwere Analerkrankung: Darmkrebs
Blut im Stuhl sollte ein Warnsignal sein: Darmkrebs könnte dahinterstecken. Das Kolonkarzinom gehört sowohl bei Männern als auch bei Frauen zur zweithäufigsten Krebsart. Hat sich der Krebs im Enddarm gebildet, ist von einem Rektumkarzinom die Rede, am After ist es ein Analkarzinom.
Lesetipp: Blut im Stuhl – blutende Hämorrhoiden abklären lassen
Der After juckt, die Haut brennt, nässt oder ist wund. Das sind typische Symptome von Hämorrhoiden. Doch auch andere Ursachen können dahinterstecken. In der Galerie zeigen wir einige der häufigsten Analerkrankungen.
Hinweis: Bei Schmerzen, Blutungen oder weiteren anhaltenden Schmerzen ist ein ärztlicher Besuch ratsam.
- Online-Informationen von Deximed: Anale/rektale Beschwerden: https://deximed.de/home/klinische-themen/magen-darm-trakt/symptome/anale-rektale-beschwerden (Abruf: 01/2025)
- Weiser, F. A.: Hämorrhoiden. Sprechen wir darüber. Verlagshaus der Ärzte, Wien 2016
- Messmann, H.: Lehratlas der Koloskopie, Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2014
- Paetz, B.: Chirurgie für Pflegeberufe, Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2017
- Gingert, C., Frei-Lanter, C., Adamina, M.: Proktologie in Praxis und Notaufnahme: Für Ärzte aller
- Fachrichtungen, Springer-Verlag GmbH Deutschland, Berlin 2018